Samstag, 19. März 2005
Kein Bock
Und schon wieder bescherte mir mein nochstudentisches Dasein einen gepflegten Bierrausch am Freitagabend.
Nicht, dass ich was dagegen hätte - in schöner Regelmäßigkeit ist dies die Möglichkeit, den Hass auf den Alltag, die Selbstzweifel und Komplexe zu betäuben und mich scheinbar auf mein Innerstes zu konzentrieren (hab ich die letzten Tage auch gemacht, da hab ich aber keine Minute Schlaf bekommen).
Was ist nun? Lust, morgen aufzustehen? Ja klar, ausgeschlafen und frisch, ein bißchen am Fahrrad-Baby montieren, ein kleiner Ausritt, den kommenden Frühling begrüßen, abends Freunde treffen.
Und sonst? Lust, übermorgen aufzustehen? Und den Tag danach? Und was ist mit dem Tag danach? Was ist mit Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag? Was ist mit den vielen Tagen, die darauf folgen werden? Einfach kein Bock.

Gäbe es für mich die Funktion "Universum abschalten" auf meiner Tastatur, würde ich sie sofort aktivieren. Die Zeit anhalten. Alles anhalten. Nichts würde passieren. Das ultimative Ausschlafen. Genauso, wie es in den letzten 3 Monaten war, nur ohne das schlechte Gewissen um das, was demächst kommen wird. Nichts tun, schlafen, denken. Ziemlich viel denken. An die Vergangenheit denken, denn das ist gut. An P. denken, das ist gut. Nicht an die Zukunft - das ist ungewiss und lässt mich nicht schlafen.

Einfach nur liegen und denken. Ohne schlechtes Gewissen.

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