Montag, 9. Mai 2005
Namenskrebs
Heute morgen bei der Zeitungslektüre: Unser Erstes Allgemeines Scheissblättchen würdigte auf der dritten Lokalseite mal wieder die Neugeborenen des Wochenendes - immer hübsch zusammen mit einem Foto der glücklichen Eltern (meist herzerfrischend blass aussehende Mütter, denen der Geburtsschmerz noch in tiefblauen Augenringen im Gesicht steht und grenzdebil grinsende Väter, die das Geburtstrauma, da etwas Lebendiges aus ihrer Frau kommen zu sehen, auch noch nicht überwunden haben) zusammen mit dem kleinen neugeborenen Fratz (wurmartig in Tücher gehüllte zerknitterte kleine Geschöpfe, die Augengeschlossen, den Mund schmerzerfüllt zum Schrei offen stehen ob des Schocks, der sie mit dem Erblicken des Erdenlichtes - und ihrer Eltern - getroffen hat.)

Sinn und Zweck der ganzen Aktion: Das Kleine kann sich im Alter von 10 Jahren den kleinen Zeitungsausschnitt angucken und betrachten, wie seine mittlerweile geschiedenen Eltern doch mal glücklich waren und der Ottonormalzeitungsleser kann sich über Alter und Namen der Eltern auslassen UND VOR ALLEM über die Namenswahl eben derer für die neugeborene Frucht ihrer Lenden bzw. Becken amüsieren.

Und bei aller Toleranz und Weltoffenheit, die mir die Erziehung in meinem Elternhaus mitgegeben hat, ist selbt mir heute der Toast sprichwörtlich aus dem Gesicht gefallen, als ich den namensgebenden geistigen Ausfluß der Eltern las:

Maya (das Brüderchen wird Willi heißen!)
Leonie (das würde ich unter Umständen und ganz viel Liebe zu meiner Frau sogar noch gelten lassen)
Keanu Justin
Amy Chantal
Vivien


Boarch, Herr, schmeiß Hirn Steine vom Himmel!

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