Montag, 6. Juni 2005
soziale Isolation
Der Schreibtisch versinkt im Chaos, Ordner stapeln sich übereinander, aufgeschlagene Bücher mit dutzenden Lesezeichen, Zettel vollgeschmiert mit Notizen schieben sich unter die Tastatur. In einer Ecke reihen sich leere Kaffeetassen, Bierflaschen und Kekspackungen aneinander. Rechts und links neben dem Tisch haben sich Phallanxen aus Fachartikeln, Büchern, Listen und Diagrammen gebildet, die Wände sind tapeziert mit Karten und Grafiken. In Mitten ich, unrasiert mit strubbeligen Haaren, bestimmt nicht mehr wohlriechend. Es ist nach vier Uhr nachts und ich beschließe, den Tag zu beenden.
Eigentlich könnte man meinen, dass hier wirklich fleissig an einer Diplomarbeit gewerkelt wird. Ist mittlerweile auch so. Nur zu spät ist dieser Zustand eingetreten. Soziale Isolation, ich komme - aber nur für die nächsten 4 Wochen!

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Wir halten hier so lange die Stellung.
Ich drück dir die Daumen, denn vier Wochen, in denen man zwischen absoluter Verzweifelung und Euphorie schwankt (gepaart mit Einsamkeit), sind ziemlich anstrengend.

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Mhh, wenn es danach geht, ist das schon seit 'nem halben Jahr bei mir so - ich hab mich quasi schon dran gewöhnt. Kann also nix mehr schief gehen!

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Glauben Sie mir, es geht vorüber. Es ist zu schaffen. In der Zwischenzeit: Sich was Gutes tun. Mal Rausgehen. Licht und Luft tanken. Oder was auch immer Ihnen gut tut. Ich kenn sie ja nicht.

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